Rechenstörung (Dyskalkulie)

In der internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Rechenstörung wie folgt definiert:
„Diese Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die
nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division …“
Was mit „Rechenstörung“ oder „Rechenschwäche“ umschrieben wird, ist auf der einen Seite eine Fülle von mathematischen Fehlvorstellungen, von Missverständnissen und fehlerhaften Konzepten. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Fülle von Strategien, um diese Verständnisschwierigkeiten zu kompensieren.
Die Fehler rechenschwacher Kinder passieren in der Regel nicht zufällig und auch nicht deshalb, weil das Kind sich zu wenig konzentriert oder zu wenig übt. Im Gegenteil wird mit rechenschwachen Kindern häufig zu viel, aber in falscher Weise geübt.

Einige mögliche Auswirkungen einer Rechenstörung

  • Das Kind löst die Aufgaben zählend, meist mit Hilfe der Finger
  • Das Kind kann nur mit Anschauungsmaterial rechnen
  • Subtraktion und Division werden abgelehnt
  • Das Kind produziert Zahlendreher (z.B. 35 statt 53)
  • Der Zusammenhang der Stellenwerte wird nicht durchschaut
  • Der Zehnerübergang stellt ein Dauerproblem dar
  • Gewichts- und Maßeinheiten können nicht eingeschätzt werden